Im Rahmen der ADAC GT Masters präsentierte sich die MINI TROPHY vom 07. bis 09. Juni auf der legendären Berg- und Talbahn im sächsischen Oberlungwitz und bot den Zuschauern Motorsport vom Feinsten.
Da sich die Erfahrung von Victoria auch auf dieser Strecke in Grenzen hielt, waren wir sehr froh, am Donnerstag im Rahmen eines „Track Day“ noch einige Runden drehen zu können. Dem Reglement entsprechend wurden Kurzzeitkennzeichen angebracht und auch formschöne Endstücke für den Auspuff wurden kurzerhand durch die sächsische M&M Exhaust Technik GmbH gefertigt. So konnte sich Victoria noch vor dem Rennwochenende mit der anspruchsvollen Strecke vertrauter machen.

Zum freien Training am Freitag machte sich der Testtag schon deutlich bemerkbar. Bei guten äußeren Bedingungen konnten trotz gebrauchter Reifen sehr gute Zeiten erreicht und der Abstand zum Mittelfeld entsprechend deutlich verringert werden. Für die Qualifikation am Samstagvormittag gab es dann an der Vorderachse jungfräuliche Bereifung und es ging gut gerüstet zur Zeitenjagd. Auch hier spielte der Wettergott noch mit. In der Qualifikation gab es nochmals eine massive Verbesserung der Rundenzeit und der Abstand zur absoluten Spitze verringert sich auf unter 6 Sekunden bei der Streckenlänge von ca. 3,6 Kilometern. Bis zu den ersten Rivalen auf den Plätzen 14 und 15 waren es im Nu im erst 2. Rennen in Victorias Rookie-Jahr nicht einmal mehr 2 Sekunden. Dies lässt uns hoffen!
Rennen 1 am Samstag
Leider hatte der Wettergott am Samstag seine Meinung geändert. Aufgrund eines nahenden Unwetters entschied sich die Rennleitung, zur Sicherheit der Akteure und Zuschauer, den Start um 30 Minuten zu verschieben. Auch wurde die Renndauer auf 27 Minuten verkürzt. Bei Victoria machte sich ein wenig Aufregung und auch Unsicherheit breit, da sie im Regen noch keine Erfahrungen im Rennbetrieb sammeln konnte. Aber ein Zurück gibt es auch bei ihr nicht. Getreu dem Motto „Augen zu und durch“ begann dann um ca. 16:20 Uhr die Einführungsrunde. Hingegen der sonstigen Runde, gab es durch die Wetterbedingungen 2 davon. Und mit den ersten Metern auf der Strecke war die Aufregung verflogen. Victoria merkte schnell, dass es auch bei Regen viel Spaß macht. Der Start wurde gut getroffen und der Anschluss zum Hauptfeld bestand. An der Spitze startete Lokalmatador Steve Kirsch von P 4 zu einer furiosen Fahrt. Er kämpfte sich mit beherzten Manövern innerhalb der ersten Kurven schon auf P 1 und setzte sich deutlich vom Verfolgerfeld ab. Im Verfolgerfeld endete ein Zweikampf zwischen Thomas Tekaat und Patrick Assenheimer für Patrick in der Box und sein Rennen fand ein vorzeitiges Ende. Rennamazone Doreen Seidel aus Chemnitz landete nach einer Kollision mit Cora Schumacher an fast der gleichen Stelle im Reifenstapel und musste ebenfalls vorzeitig das Rennen aufgeben. Victoria kam von Runde zur Runde immer besser mit den Bedingungen zurecht. Jetzt konnte sie so sogar in den Sektoren 2 und 3 schnellere Zeiten in den nassen Asphalt brennen als Cora Schumacher. Letztlich konnte Victoria den 12. Platz für sich verbuchen und unsere Lotte ohne Kratzer in den Parc fermé steuern. Steve Kirsch fuhr an der Spitze einen verdienten Sieg nach Hause. Eine große Show lieferte ebenfalls Maximilian Koch aus dem Schirra motoring - M&M Exhaust Team. Als Gaststarter setzte sich der erst 17-jährige, der seine Qualitäten schon im PZ Wintercup auf der Strecke zeigte, gegen die gestandenen Piloten, wie Andre Fleischmann und dem Vorjahressieger Jürgen Schmarl, durch und belegte am Ende einen beeindruckenden Platz 2. Auf Platz 3 kam Andre Fleischmann vor Gentlemandriver und Regengott Dirk Lauth vom Team Racing4Friends ins Ziel. Dirk Lauth nutzte einen der wenigen Fehler von Jürgen Schmarl in der letzten Runde aus und sicherte sich somit nach einer fehlerfreien Fahrt den 4. Platz. Zum Ende des Rennens entbrannte auch unter den Gentlemandrivern Steven Fürsch, ebenfalls vom Team Racing4Friends, und Reinhard Nehls, Caislay Team Dombek, ein großes Duell, welches Steven Fürsch für sich entscheiden konnte. Zweiter Gaststarter Nico Bastian, der die MINI Challenge im Jahr 2011 für sich entscheiden konnte, musste sich nach technischen Problemen mit Platz 6 begnügen, was ihm aber letztlich die Poleposition für Rennen 2 am Sonntag sicherte. Nochmals Glückwünsche an alle, die das Rennen unter diesen doch schwierigen Bedingungen meisterten.
Rennen 2 – Gaststart und Sieg des Meisters der MINI Challenge 2011
Der Start des fünften Wertungslaufs am Sonntag fand im Vergleich zum Vortag bei deutlich besseren Wetterbedingungen und fast trockener Strecke statt. Nico Bastian, in Rennen 1 auf Platz 6 gefahren und daher in Rennen 2 von der Poleposition gestartet (Reverse-Grid), konnte seine Führung behaupten. Fleischmann und Lauth setzten sich auf die Positionen zwei und drei fest. Der junge Gast- und Nachwuchsfahrer Maximilian Koch versuchte an Steve Kirsch vorbeizuziehen verlor dabei, auf einer noch nassen Stelle, die Kontrolle über sein Auto und schlug in den Leitplanken ein. Durch die hohen Sicherheitsstandards des MINI John Cooper Works Challenge blieb er glücklicherweise unverletzt, allerdings führte dieser Unfall zu einer Safety Car Phase um den havarierten MINI von Maxi Koch zu bergen. Victoria konnte vom Start weg gute Zeiten und immer weitere kleiner Zeitspähne wegfeilen. In den Runden hinter dem Safety Car zeigte sich Lotte plötzlich und ohne Vorwarnung auf einmal bockig. Ein scheinbarer Defekt im Bereich eines Stoßdämpfers bewirkte, dass Lotte stets zum rechten Fahrbahnrand abbiegen wollte. Victoria entschied sich dafür, dass Rennen trotzdem weiter zu bestreiten und belohnte sich letztlich mit P 12 und neuen Erfahrungen.

Kurz vor Ende des Rennens machten die Streckenbedingungen auch Bernhard Wagner (Frensch-Power-Motorsport) zu schaffen, sodass er sich ins Kiesbett drehte und ausschied. Unbeeindruckt von den Geschehnissen im Feld konnte Nico Bastian, als Gaststarter und Meister der MINI Challenge 2011, einen Start-Ziel Sieg verbuchen. Zweiter wurde Andre Fleischmann (Team Fast Forward) vor seinem Teamkollegen Jürgen Schmarl aus Österreich. Den Podiumsplatz für den besten Gentlemandriver konnte Steven Fürsch erringen.